Ich war pünktlich, sogar pünktlichst, um 15:15 auf der HU. Zu Intercultural Management. Der angekündigte Raum war noch besetzt, mit in ihren Kopien vertiefte Studenten. Also bin ich wie ein Tiger vor dem Raum herumgeschlichen, bis ich eine andere exchange Studentin entdeckt habe, die auch eher wartend aussah. Wir haben Zeiten und Räume verglichen und da wir bei uns keinen Fehler entdecken konnten, hab ich dann kurzerhand geklopft und gefragt. Wir waren richtig und sollen reinkommen. Aha, strange, na gut. Wer zuletzt kommt, hat bekanntlich keinen Platz mehr (das ist auf der HU immer so, sehr universitär), also haben wir uns zu zweit auf einen kleinen Tisch an der Tür gequetscht.
Die Vorlesung war witzig, weil die Lektorin es war. Sie hat nicht nur über dumme Bemerkungen der Studenten gelacht, sondern auch über ihre eigenen Witze und Schimpfwörter. Kabarett total. Wir sind eine quasi Prüfung mit Fällen durchgegangen, und mussten jeweils sagen, was das beste Verhalten wäre. Aber ganz ehrlich, die Alternativen waren so offensichtlich falsch, dass nur die ganz Lustigen die falschen Sachen gesagt haben, und das dann witzig fanden.
Am Ende haben wir die Auflösung der Verwirrung bekommen, von Fr. Chaos höchstpersönlich. Die Studenten hätten auf sie eingeredet, schon früher zu beginnen, weil sie sonst so lang warten müssten, und sie wusste ja nicht, ob wir kommen, also hat sie 1 Stunde früher angefangen (und wir waren 1 Stunde früher fertig). Dann hat sie noch in einer "private session for visiting students" versucht (und dabei ist es geblieben) uns das System der Vorlesungen, Prüfungen, Literatur, Articles etc. zu erklären. Ich wusste, dass daheim eine Doris sitzt, die sich perfekt auskennt (wir haben uns auf halbem Weg zwischen HU und zu Haus getroffen und upgedated), und hab die arme Frau daher nicht mit Fragen belästigt. Sie wollte noch wissen, ob die Schüler in Österreich auch so "f***ing disrespectful" sind. Ich hab ihr dann erklärt, dass ich in Deutschland zur Schule gegangen bin, und dass wir dort als Kinder aufstehen, uns hinter unseren Tisch stellen mussten, still sein mussten und uns erst setzen durften, nachdem der Lehrer es erlaubt hat, was überlichweise nach einem kollektiven "Guten Morgen" war. Das hat ihr gefallen und sie denkt darüber nach, das einmal auszuprobieren.
Jaja, die guten alten Zeiten...
Ich nehm mir mal wieder vor, den Medicus zu Ende zu lesen.
Gute Nacht meine Lieben,
eure Franzi
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen