Dienstag, 14. September 2010

Um es mit den Worten Lily Allens zu sagen...

Der 14. September steht momentan ganz oben auf der Liste der Tage, die wir nicht brauchen.

Es hat schon in der Nacht angefangen. Damit, dass unsere liebe Mietbewohnerin in stündlichen Abständen auf, im, beim, vorm, hinterm Klo rumgewerkt hat, und die ganze Zeit die Keramikspülung zum Klingen gebracht hat, zwischendurch ein paar Türen zugeknallt hat, die Treppe rauf- und runtergestapft ist usw. Mein Schlaf ist mir heilig, das weiß die Gute nur noch nicht, und wenn ich heute die 3. Nacht in Folge (vorletzte Nacht musste sie bis 1 Uhr Wäsche waschen und schleudern, zum Glück stand die Maschine nicht das ganze WE leer...) wegen ihr nicht gut schlafen kann, dann kann es sein, dass morgen zuerst ihr Fahrrad verschwindet und wenn das nicht hilft, in letzter Instanz sie selbst...

Morgens in der Küche hat sie mir dann eröffnet, dass ich bitte beim SSH vorbeischauen soll, denn das Klo ist kaputt... Den Leuten dort zu erklären, dass unsere Spülung überläuft, ist das allerliebste, was ich vor der Trends-Präsentation machen möchte. Die Doris hat dann ein Email geschrieben und uns wurde Hilfe zugesichert...

Sind dann auf die HU geradelt, well prepared für DIE Präsentation, sind sogar im dunkelblaue-Blusen-Partnerlook gegangen :) Leider, hat es auf dem Hinweg etwas geregnet, was unserer Laune gleich den nächsten Dämpfer verpasst hat. Immerhin war die Präsentation recht ok und ich muss zugeben, die niederländische Hochschulkultur gefällt mir sehr gut. Hier passen die Studenten auf, wenn jemand eine Präsentation hält! Und sie stellen anschließend auch noch ehrlich interessierte Fragen! Und geben qualifiziertes Feedback und bringen eigene Ideen! Dem gegenüber steht die FH Wien, wo Gruppenpräsentationen nur vorm Lektor gehalten werden, weil es sonst keinen interessiert, anscheinend ein kleiner Teufelskreis...

Aber das soll noch nicht alles gewesen sein. Anschließend gabs noch eine Dosis Issue Management, und zwei Dosen Ethics - puuuuuuh. Grundsatzdiskussionen ohne Ergebnis, nur des Diskutierens willen und philosophischer Austausch ist wirklich nicht meins. Deshalb sitz ich still in meiner Ecke und hör zu.

Dann, das Highlight des Tages! Nein, noch nicht das Bier. Zuerst mussten wir nach Haus radeln, mit bissi Gegenwind, mein strömendem Regen. Unser kleines Häuschen war schon in Sichtweite, wir bis auf die Haut nass, nur noch ein großer Kreisverkehr... oje, der halbe Kreisverkehr war gesperrt. Natürlich die Hälfte, die wir überqueren müssen. Anscheinend war da ein wirklich schlimmer Unfall, von einer Straßenbahn und einem Bus waren noch jeweils die Hälfte erkennbar... Wir hofften, dass niemand schwer verletzt wurde, und haben den kleinen Umweg unter Gemurre und Geschimpfe auch noch absolviert.

Das Klo zu Haus mittlerweile - lange Rede, kurzer Sinn - ist immer noch nicht repariert. Es war wohl jemand da, aber der hat nur das versucht, was wir auch schon gemacht haben, und das funktioniert nur für ein paar Minuten, und die kleine Prinzessin konnt ihm das anscheinend wieder nicht gescheit erklären... ach Gott. Ganz weit hinten in meinem bösen Kopf existiert schon eine Liste mit den Dingen, die sie nicht kann, und diese Liste wird jede Woche läääänger...

Immerhin gab es dann ein gutes Spinati-Essen, damit wir viel Kraft bekommen um Leute zu ... knuddeln, und ich hab nicht mal das Haus abgefackelt dabei. Dafür anscheinend saure Milch in die Eier gegossen, fest gestellt, nachdem die Doris sich mit der gleichen Milch ihr Müsli gemacht hat...

Ärger ist ein schlechtes Abendessen, deshalb freu ich mich jetzt noch darüber, dass wir die Präsi gut hinter uns gebracht haben, in meinem Bauch die Cashewnüsse in Cider schwimmen und ich dann einfach schlafen geh. Damit ich morgen gut ausgeschlafen bin für ein IKEA-Frühstück der Extraklasse, mit extra Lachs, mindestens.

Schlaft gut und freut euch, wenn ihr beim nächsten Regen in der U-Bahn, im Auto oder zu Hause seid ;)

Bussiiiis
eure Franzi

4 Kommentare:

  1. Nur nicht verzagen, solche Tage muss man mit dem richtigen Auslandssemester-Humor nehmen, denn solche Tage machen eure Zeit dort aus :) Geregelten Alltag könnt ihr zuhause wieder haben! ;)

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  2. ach, von Alltag sind wir noch meilenweit entfernt... aber ein funktionierendes Klo könnte langsam mal wieder in greifbare Nähe rücken, man gewöhnt sich ja als Mensch recht schnell an sowas ;)

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  3. Ich erinnere mich an einen Tag in Siena zurück, an dem wir kein Wasser hatten und deshalb den Nachmittag im nächsten Mäci verbracht haben, um aufs Klo zu können... ;)

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  4. :D klingt auf jeden fall nicht langweilig!
    das hat man zuhause nich. grüße marco

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